Sonntag, 9. Oktober 2011

Mein erster Schultag- als Lehrerin


Montag- der erste Schultag für mich! Nach so vielen Wochen (fast) nichts tun hab ich mich richtig auf eine sinnvolle Arbeit gefreut. Um acht ging es dann mit der wöchentlichen Reunion los. Die Schüler versammeln sich dabei auf dem Schulhof und stehen in einer bestimmten Ordnung. 1,5 Stunden wurden dann Reden gehalten, die Nationalhymne und die Schulhymne gesungen, Tänze aufgeführt und Gedichte vorgetragen. Danach ging es dann für mich leider immer noch nicht in den Unterricht, sondern ich bin mit Nelson zum Schulrat, der aus den beiden Schulleitern und den Dorfältesten besteht, gegangen. Das hieß für mich leider zwei Stunden in der Sonne sitzen und den anderen dabei zuhören wie sie Aymara reden. Ganz zum Schluss hat Nelson mich dann offiziell vorgestellt und noch einmal die Idee für das Müllprojekt erklärt. Nach einer kleinen Pause bin ich dann mit Hannes in seine Primero der Segundaria gegangen (Die Schule ist hier in 1.-6. Klasse der Primaria und noch mal 1.-6. Klasse der Segundaria aufgeteilt).
Das Thema haben wir am Anfang der Stunde erfahren: Adjektive. Da wir uns nicht vorbereiten konnten haben wir das hier übliche Unterrichtsprinzip befolgt: Wörter anschreiben, die Klasse abschreiben lassen, dann die Wörter mit Übersetzung vorlesen, die Klasse nachsprechen lassen und dann die Klasse anhand von Beispielsätzen neue Sätze bilden lassen.
Ja, ich bin angekommen in einem Entwicklungsland, in dem die Lehrer noch nichts von Pädagogik und in unserem Fall auch von ihrem eigenem Fach gehört haben. Es wurde immer wieder gesagt, dass man Geduld haben muss und nicht gleich alles ändern kann, realisieren muss man das jedoch selbst. Wir haben schon ein paar Ideen wie was wir ändern wollen und werden wohl damit anfangen, mit der Lehrerin die Themen bis zu den nächsten Prüfungen zu besprechen, damit wir den Unterricht vorbereiten können. Ich bin gespannt wie sich das entwickelt!
Das Schulgelaende von oben

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